Die Promo-agentur fuer die ich hin und wieder arbeite hatte etwa ein Monat zuvor per Email nach Leuten gesucht und ich hab natuerlich (wie auf viele andere Jobs zuvor) geantwortet und mir nicht viel dabei gedacht. Gerade Festivals sind sehr gefragt in der Promowelt. Aber schon ein paar Tage spaeter hatte ich die Bestaetigung, dass ich dabei bin, wenn ich Donnerstag bis Montag zur Verfuegung stehen kann. Uff. Und das zwei Wochen hintereinander. Mein Gym-boss war natuerlich dementsprechend begeistert. Wir sind gerade unterbesetzt und zwei Leute hatten sich das eine Wochenende schon freigenommen. Da war nur ich uebrig (wie ueblich). Mir betteln und schieben und 'Junge, stell halt mehr Leute ein, ich brauch das Geld' hat er mich dann unseren Saubermann Willie fuer meine Schicht einsetzen lassen. So richtig hat's Boss nicht gepasst, aber mittlerweile sind wir drueberweg. ;)
Indio, wo das Ding stattfindet, ist ca 2.5 Stunden von LA entfernt und da meine erste Schicht erst um 7 Uhr abends anfangen sollte, liess ich mir natuerlich alle Zeit der Welt und hab mich sogar am Morgen noch zum Brunch mit ein paar Maedels getroffen. Gegen 2 verliess ich mein Haus um noch etwas extra Zeit fuer eventuelle Stops zu haben. Ha. Denkste. Der Verkehr in LA kann mich mal. Eine Stunde spaeter und ich hab ganze 10 Meilen hinter mich gebracht. Zwei Stunden spater hatte ich endlich LA County hinter mir und hoffte auf Besserung in den Suburbs. Wer haette gedacht, dass Chino und Riverside ueberhaupt so viele Autos haben. Ich haette natuerlich wissen sollten, mindestens 8 Stunden vorher loszufahren.... Gut, mit ach und krach war ich Punkt 6 in Indio, musste aber noch meine Armbaender und Park-erlaubnis holen und dann, ja, parken und meinen Stand finden. Gluecklicherweise traf mich meine Kollegin fuers Wochenende am Abholpunkt, weil sie scheinbar Hoffnung hatte, dass wir's zusammen puenktlich zum Festival schaffen. Wir fuhren um die Ecke um ihr Auto dort fuer die Nacht abzustellen und machten uns auf den Weg. Leider wusste an den Parkplaetzen keiner, welche Nummer ihnen zugewiesen wurde und wir waren mit unserem 12b Parkausweis voellig verloren. Als wir dann unseren eigentlichen Zugang gefunden haben, wurden wir kalt abgewiesen. Alle verplant und daemlich. Keila (Kollegin) ist nach der dritten Runde ums Gelaende aus dem Auto gesprungen und hat's per Fuss versucht, waehrend ich weiter mit den Parkplatzmenschen diskutiert habe. Als ich dann endlich jemanden gefunden hatte, der mir bestaetigen konnte, dass ich in der Tat am richtigen Parkplatztor war, teilte er mir mit, dass sie natuerlich genau diesen Parkplatz grad zugemacht haben, aus technischen Gruenden. Es war mittlerweile um 8 und dunkel und ich war offiziell zu spaet. Irgendwann hab ich's dann doch irgendwie reingeschafft. 8.30 war ich angekommen und keiner war mir boese. Puh.
Der Job selber war super einfach und eher langweilig, aber das Team war super und wir haben uns immer gut die Zeit vertrieben. Wir waren in einem Zelt von Heineken und sollten lediglich das Bier der Camper in einem Kuehlhaus lagern. Und dafuer, dass auch Fahrtkosten und Hotel fuer uns uebernommen wurden, zusaetzlich zu unserem netten Stundenlohn, war es echt ein super Ding.
Am ersten Wochenende haben Keila und ich die Nachtschicht gearbeiten, heisst, 7 Uhr abends bis 2 Uhr nachts. Tagsueber haben wir dann meist gemuetlich ausgeschlafen oder uns an den Pool gelegt, oder nach was Essbarem gesucht. Oder wir sind ins Festival gegangen und haben uns mit Konzerten die Zeit vertrieben. Da es abends immer seeeehr kalt wurde (Von 100 auf 60 runter ...(40C-15C?)), und es der Wuestenstaub-Wind sehr ernst meinte, wurde ich natuerlich puenktlich zum zweiten Wochenende krank. (Coachella-Flu - wenn deine Lungen so mit Staub gefuellt sind, dass du ne allergische Reaktion in Form der Grippe hast) Ich wusste davon leider erst, als es schon zu spaet war.
Am zweiten Wochenende hab ich mich dann also mit Medikamenten vollgepumpt und in Taschentuechern zugedeckt und hatte trotzdem gut Spass. Diesmal hab ich sie Tagesschicht gearbeitet, von 12 Uhr mittags bis 7 Uhr Abends und konnte somit die guten Konzerte abends einpacken.
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