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Sonntag, 13. März 2016

Personal Trainer Certification

Um 7 Uhr morgens klingelte mein Wecker und ich war natuerlich schon auf den Beinen. Wobei sich die Vorfreude auf das anstehende Wochenende in Grenzen hielt. Vermutlich, weil ich nicht wusste, was genau auf mich zukommt und ob ich ueberhaupt vorbereitet war. Hab ich genug gelernt? Weiss ich, was und wo der Latissimus dorsi ist? Das ganze Material an sich ist wie eine neue Sprache. Da half mir weder Deutsch noch Englisch, noch sonst eine Sprache. Woerter wie concentric oder isometric verwende ich im Alltag doch etwas seltener und nur Buecher lesen bringt mich nicht weit. Aber dazu sollte dieser Wochenendkurs beitragen. Zwei 8-Stunden Kurse, gefolgt von zwei zwei-stuendigen Examen, die mir alles etwas klarer ins Koepfchen stopfen muessen.

So der Plan.

Samstag, Tag 1


Ich fuhr extra zeitig los, in meinem ueblichen Sport-outfit, bepackt mit einem gruenen Smoothie, den ich auf der Fahrt schon verdrueckte. Ueberraschenderweise war kaum was los auf den Strassen und ich war 20 Minuten zu frueh in Norwalk, wo der Kurs im LA Fitness stattffand. Also ab zu Starbucks, Monstergroesse Gruenen Tee, bitte.

Im Klassenraum waren dann schon alle versammelt. Eine gut gemischte Gruppe aus Maennleins und Weibleins, angehende und auffrischende Trainer. Man muss seine Zertifizierung alle 2 oder 3 Jahre auffrischen, um sie auf dem neusten Stand zu halten.

Das Material des Tages war gluecklicherweise alles sehr bekannt und auch der praktische Teil war leicht bewaeltigt, auch wenn man sich etwas daemlich vorkam. Der erste Test des Wochenendes lief auch relativ fluessig und ich fuhr mit einem guten Gefuehl nach Hause. War doch gar nicht so schwer. Teil 1 geschafft.


Sonntag, Tag 2

Da der vorige Morgen so gut lief, hab ich das selbe Ritual beibehalten und sass puenktlich, mit monster-grossem gruenen Tee im Klassenraum. Dieser sah diesmal allerdings erschreckend leer aus. Es waren nichtmal 10 Leute uebrig, von denen ich natuerlich auch noch die einzige Frau war. Die anderen hatten scheinbar keine Lust auf Teil 2, oder brauchten es fuer ihre Auffrischung nicht.

Mir solls recht sein. Leider zog sich der Tag unendlich hin. Wir lernten alles ueber besondere Populationen, die wir dann frueher oder spaeter eventuell mal trainieren. Von Kindern, bis aeltere Generationen. Osteoporosis bis Diabetes und Arthritis und und und. Spannend ist anders. Und dazu noch Woerter und Abkuerzungen, die wie Krankheiten aussahen (hmmm duh).

Der Test war dann dementsprechend nicht so locker flockig getan. Es hat mich zu Schulzeiten zurueckversetzt, wo ich am liebsten heulend aus dem Raum rennen wollte. Ich wusste vieles, aber manche Sachen schienen mir komplett unbekannt. Stand das im Buch? Noch nie von gehoert, was soll der Mist, mannnnnnnnnnooooooo. Blieb nur noch raten. Wenn du's nicht weisst, nimm C. Oder wars D? Warum hab ich jetzt sieben B's nacheinander? Das kann nicht stimmen. Oder doch? Vielleicht solls mich verwirren? Oh gott, ich will nach Hause. Ich hab Hunger. Ich sollt mir spaeter Pizza und Schoki holen. Hab's mir verdient. Pfffff, Spinner, geh ins Gym. Oh warte, acht B's? Hae?

Bis zur letzten Minute sass ich da und hab's dann aufgegeben, ohne nochmal drueber zu schauen. Kreuze gesetzt wo's Sinn machte und auf's Beste gehofft.

Jeder Tag bzw jeder Test ist fuer ein alleinstehendes Zertifikat. Tag 1 war 'Personal Fitness Trainer'-Test, also quasi alles rund um den allgemeinen Job und alles was man dazu halt wissen muss. Anatomie, Bio-Chemie, Kinesiologie, usw. Und Teil 2 war eben 'Special Populations Training' oder so. Wenn man beide besteht, bekommt man ein zusammenfassendes Zertifikat und darf sich Master Trainer nennen. Wenn man nur eins besteht, dann eben nur das eine.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich Teil 2 komplett verkackt hatte.

Ich fuhr also heim und nun hiess es warten. Da es nicht meine erste Zertifizierung mit der Organisation (AAAI ISMA) ist, wusste ich bereits, dass ich weder Anruf noch Email bekomme. Lediglich mein Zertifikat, falls ich bestehe. Ich haette natuerlich nach einer Woche oder so anrufen koennen, aber da ich eh noch nicht wusste, was und wie und ob ich ueberhaupt was damit anfange, war ich in keiner grossen Eile.

Nach schon nichtmal zwei Wochen kam die Post und ich bin nun offiziell zertifiziert. Beide Tests bestanden. Yay!






Sonntag, 6. März 2016

Samstag Nacht & Superbowl

Der Grill Spass hielt leider nicht allzu lange an, da Linda leider wieder zurueck musste, um zu babysitten. Ich war leider, gezwungenermassen, nicht sonderlich flexibel und musste demnach mit. Alles kein Problem, denn so ein kleines Nickerchen schadet einer angeschwippsten Jule nie. Es war in der Tat eines der besten Schlaefchen seit langem. Zwei Stunden spaeter war Linda fertig und hat sich dazu gelegt. Nochmal ne Stunde schnarchen. Dann wurde es aber dringends Zeit fuer uns und unser Abendritual. Weinflasche oeffnen, duschen, schminken, Haare glaetten, vorm Spiegel tanzen und Plaene schmieden bis der Uber-taxifahrer kommt.

Und dann auf zu den alten Stammtischen. So mehr oder weniger. Es waren die selben, alten Bars, gefuellt mit unbekannten Gesichtern. Lediglich die Tuersteher waren teilweise noch die selben. Ob das nun gut oder schlecht war... hm. Wir waren erwachsener und man hat's gemerkt. Die alten Anmach-geschichten (oh ja, Stanford und IT und ich habs voll drauf) wurden ausgelacht und auch andere jegliche Versuche uns zu beeindrucken (ja, alter ich bin voll body builder und ich lebe im Gym und fass bitte mal meinen Bizeps an und hfdghdurghd), schienen verloren. Aber das waren die ersten 30 Minuten unserer Orientationsphase. Es dauerte nicht lange, bis wir uns wieder in unserer altbekannten Stimmunglage gefunden haben. Wir waren schliesslich nie hier um angemacht oder ueberhaupt von dem anderen Geschlecht gemustert zu werden. Wir waren hier fuer uns. Schluss, aus, Ende, ab ging die Sau. Wir haben tatsaechlich bis Barschluss getanzt und hach, tat das mal wieder gut.

Danach noch schnell bei Subway einen Snack geholt und dann war's auch schonwieder Zeit fuer Bettchen.

Am naechsten Tag war's dann Superbowl-Tag. Warum sie's nicht offiziell zum Feiertag erklaeren ist mir unklar. Es wird mit Sicherheit feierlicher behandelt als Ostern. Wir quaelten uns aus dem Bett... gut, ich weniger, ich steh Punkt 7.30 auf der Matte.  Und nach ner kurzen Dusche und Zusammenpackerei machten wir uns wieder auf den Weg nach San Francisco, diesmal per Zug, bepackt mit Mimosas, zurueck zum Kumpels Apartment, wo wir uns diesmal alle, samt Kumpels, fuer den Superbowl versammelten.

Leider, leider, leider stand puenktlich zum Anpfiff mein Fahrer vor der Tuer, der mich zum Flughafen brachte. Hach, war ich wieder traurig. Oder vielleicht auch nur wieder angeschwippst. Ich trink ja nun kaum noch was und vertrag soviel wie ne Eintagsfliege. Und dann noch im Auto eingeschlafen. Ich war fertig mit der Welt nach diesem Wochenende.

Der Flughafen war so leer wie noch nie und der Flug langweilig und *gaehn*. Freund Nase hat mich wie gewohnt verspaetet vom Flughafen abgeholt, weil er natuerlich noch in ner Bar sitzen musste, bis der Superbowl vorbei war. Junge, Junge.